Stimmungsvolles Hallenfußball-Wochenende

1. Volksbank-Hameln-Stadthagen-Kurstadt-Cup
Artikel vom 22. Dezember 2025
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Es hat ein paar Jahre gedauert, bis der Ball in der Halle an der Südstraße wieder ernsthaft rollte. An diesem vierten Dezember-Wochenende war es dann so weit. Der 1. Volksbank-Hameln-Stadthagen-Kurstadt-Cup brachte den Hallenfußball zurück nach Bad Pyrmont – nicht als Pflichttermin, sondern als Versprechen: Budenzauber kann hier noch funktionieren.
Die Ränge sind gut gefüllt, der Hallenboden glänzt, der Geruch von Sportschuhen und Kaffee liegt in der Luft. Es wird geklatscht, kommentiert, diskutiert. Keine Inszenierung, kein Eventpathos – einfach Hallenfußball, wie man ihn kennt und vermisst hat.
Samstag: Tore, Tempo, keine Anlaufzeit
Schon in der Vorrunde zeigt sich: Niemand ist hier, um nur dabei zu sein. Die Spiele sind schnell, intensiv, manchmal wild, oft torreich. Der FC Bad Pyrmont Hagen geht mit seiner jungen Mannschaft mutig zu Werke, spielt frisch nach vorne und marschiert ohne Punktverlust durch die Gruppe. Kein Spektakel, aber konsequent.
Auch die Zweite Mannschaft des FCBPH liefert einen starken Samstag ab – und scheidet trotzdem aus. Sechs Punkte, mehrere gute Auftritte, am Ende reicht es nicht. Das Torverhältnis entscheidet gegen sie, denkbar knapp, denkbar bitter. Einer dieser Turniermomente, in denen die Tabelle gnadenloser ist als das Spiel selbst.
Nebenan: die Traditionself. Weniger Tempo, mehr Übersicht. Weniger Risiko, mehr Kontrolle. Sie bleibt ungeschlagen, spielt clever und sorgt mit ihren Auftritten für genau die Art von Stimmung, die Hallenturniere brauchen: aufmerksam, respektvoll, interessiert.
Auch die SG FELS und die SSG Halvestorf lassen früh erkennen, dass sie mehr vorhaben, als nur ein paar Minuten Hallenluft zu schnuppern. Es sind diese Teams, die dem Turnier von Beginn an Struktur geben.
Sonntag: Zwischenrunde, mehr Druck, weniger Platz
Am Sonntag wird es enger. Weniger Fehler, mehr Bedeutung. Der FC Bad Pyrmont Hagen hält mit seinem jungen Kader auch jetzt gut dagegen, kämpft, läuft, wirft alles rein. Nicht alles gelingt, aber vieles sieht nach Zukunft aus.
Die Traditionself bestätigt ihren Eindruck vom Vortag: sauberes Passspiel, gutes Stellungsspiel, ein Team, das weiß, wann man beschleunigt – und wann nicht. Die Spiele sind umkämpft, aber fair, die Halle ist wach.
Parallel dazu zieht die SG FELS sportlich souverän durch und sorgt in der Endrunde mit vielen mitgereisten Unterstützern für zusätzliche Geräuschkulisse. Kein Trommeln, keine Show – aber spürbare Präsenz, die man in einer Halle sofort merkt.
K.-o.-Phase: Entscheidungen vom Punkt
Die Halbfinals bringen genau das, was Hallenfußball ausmacht: kurze Spiele, hohe Intensität, keine Zeit für lange Erklärungen. Der FCBPH verkauft sich gegen Halvestorf teuer, die SG FELS zieht verdient ins Finale ein.
Danach: Neunmeter. Und zwar konsequent. Die Plätze drei bis acht werden allesamt vom Punkt entschieden. Kein Zufall, sondern System. Für die Zuschauer bedeutet das: Spannung bis zum letzten Schuss. Für die Teams: Nervenarbeit.
Die Traditionself behält im vereinsinternen Duell um Platz drei die Ruhe und setzt sich durch. Kein Jubelsturm, eher zufriedenes Nicken. So, wie man es von einer Mannschaft erwartet, die weiß, was sie kann.
Finale: Halvestorf setzt den Schlusspunkt
Im Endspiel trifft die SG FELS auf die SSG Halvestorf. FELS geht in Führung, Halvestorf antwortet – erst einmal, dann endgültig. Am Ende steht ein 3:1, ein verdienter Turniersieg, kein großes Drama, aber ein sauber gespieltes Finale.
Kein Spektakel. Und genau deshalb gut.
Was bleibt von diesem Wochenende? Gut gefüllte Ränge, ehrlicher Hallenfußball, faire Spiele und das Gefühl, dass hier etwas zurückgekommen ist.
Der 1. Volksbank-Hameln-Stadthagen-Kurstadt-Cup war kein lauter Neuanfang. Er war besser: ein leiser Beweis, dass Hallenfußball in Bad Pyrmont noch lebt.
Endplatzierungen
-
SSG Halvestorf
-
SG FELS
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FC Bad Pyrmont Hagen Traditionself
-
FC Bad Pyrmont Hagen
-
SV 06 Holzminden
-
JFV Hameln
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SSV Königsförde
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FC Springe
