Interview mit Florian Büchler
„Die Hinrunde war wirklich kräftezehrend“
Artikel vom 3. Februar 2025
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Dass Florian Büchler, der 1. Vorsitzende des FC Bad Pyrmont Hagen und ehemalige Bundesligaprofi von Hannover 96, mit dem runden Leder umgehen kann, ist weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Neben seiner Rolle als sportlicher Verantwortlicher im FC-Management schnürte sich Büchler auch noch selbst die Schuhe für den Kurstadtclub. Doch vor genau einem Jahr folgte der Schock: Während der Wintervorbereitung verletzte sich der damals 35-Jährige beim Aufwärmen vor einem Testspiel gegen die SG Sonneborn/Alverdissen schwer – ein Sehnenriss im Oberschenkel. Die Diagnose ließ wenig Hoffnung: Das Karriereende schien besiegelt.
Doch Büchler überraschte alle: Bereits beim Hallenturnier in Barntrup feierte er sein Comeback mit ersten Einsatzminuten. Nun stand er sogar in den Testspielen gegen die SG Sabbenhausen-Falkenhagen-Elbrinxen-Lügde (1:2) und den SC Extertal (5:0) wieder auf dem Platz.
In einem Interview sprachen wir mit dem FC-Vereinschef sowohl über seine persönliche sportliche Situation als auch über die Entwicklungen im Verein.
„Ein Umbruch wird definitiv stattfinden“
Hi, Flo! Wie geht’s dir? Die wichtigste Frage vorweg: Wirst du in der Rückrunde wieder als fester Bestandteil des Kaders sportlich angreifen?
Ich versuche, in der Vorbereitung so oft wie möglich auf dem Platz zu stehen und mein Körper kommt damit gut zurecht. Die Verletzung ist mittlerweile schon ein Jahr her. Natürlich merke ich, dass noch einige Defizite bestehen. Es ist eben nicht wie Fahrradfahren – nach so einer langen Pause verliert man einiges an gewohnten Abläufen. Ob es für einen festen Platz im Kader reicht, wird sich zeigen – das wird letztlich auch vom Trainerteam entschieden. Jedenfalls gebe ich mein Bestes, um so fit wie möglich zu werden.
Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren und der Start in die Rückrunde rückt immer näher. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf?
Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Vorbereitung – wir haben im Durchschnitt etwa 17 Spieler im Training, was sich durchaus sehen lässt. Unsere Neuzugänge tragen sicherlich auch ihren Teil dazu bei, da sie eine super Einstellung zeigen. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg.
Eine Pokalüberraschung gegen den Landesligisten SV Bavenstedt, ein Trainerwechsel und zahlreiche Höhen und Tiefen prägten die turbulente Hinrunde. Was erhoffst du dir für die Rückrunde?
Du sprichst es an: Es gab viele Höhen und Tiefen – für meinen Geschmack leider zu viele Tiefen. Der Trainerwechsel war für alle Beteiligten im Verein eine Niederlage. Ganz ‚banal‘ gesagt hoffe ich, dass es künftig ruhiger verläuft. Die Hinrunde war wirklich kräftezehrend.
Welche Ziele setzt du der Mannschaft aus Sicht des Sportlichen Leiters?
Das hängt tatsächlich direkt mit der vorherigen Frage zusammen: Es soll ruhiger werden – und das nicht nur im Management, sondern auch sportlich. Ich blicke immer noch sehr aufmerksam auf die abstiegsgefährdeten Plätze. Auch andere Teams haben sich verstärkt und der Vorsprung ist nicht groß. Daher müssen wir schnell Punkte holen. Ich möchte nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben, um frühzeitig Planungssicherheit zu haben. Das erhoffe ich mir bereits in den Monaten Februar und März.
Mit den Winter-Neuzugängen Juan Kolanowski, Ben Weibert, Anil Aranmis und Ridvan Akkoc blickt die Sportliche Leitung mit Nils Lippert und dir auf eine spannende und ereignisreiche Transferperiode zurück. Ist das ein Fingerzeig für die nächste Saison – steht ein größerer Kaderumbruch bevor?
Ja, ein Umbruch wird definitiv stattfinden. Auch Phil [Pflughaupt] und Flo [Hilbert] werden im Sommer zum Team stoßen. Zudem führen wir mit weiteren Spielern vielversprechende Gespräche, bei denen wir hoffentlich bald positive Neuigkeiten verkünden können. Wir werden gut gerüstet in die kommende Spielzeit gehen. Aber zunächst gilt es, in der bevorstehenden Rückrunde unsere Hausaufgaben zu erledigen.
Vielen Dank für das kurzweilige Interview und viel Erfolg für die Rückserie, Flo!